Kenia ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner auf dem afrikanischen Kontinent – erst im Mai hat Bundeskanzler Scholz das Land besucht, um es ihn die Initiative der Länder aufzunehmen, die besonders ehrgeizige Ziele in Sachen Klimaschutz haben. Das Land versorgt sich zu 90% mit geothermaler Energie, ist allerdings auch für seine harte Linie gegen Homosexuelle bekannt. Für Männer, die ihre Homosexualität ausleben, drohen 21 Jahre Haft.

Großbritannien hatte lange die Kolonialherrschaft über Kenia, so wurde 1963 mit Hilfe der Kolonialmacht eine erste Verfassung angefertigt. Bei den Wahlen 2007 kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, die laut Amnesty International mehr als 1000 Tote forderten. Oppositionsparteien wurden erst in den 1990er Jahren zugelassen. Eine Aufarbeitung der Auseinandersetzungen fehlt bis heute.

Die Kommunistischen Partei Kenias (KPK) ist dabei untrennbar mit dem Streben nach sozialer Gerechtigkeit und politischem Wandel in Kenia verbunden.

In den frühen Jahren konzentrierte sich die KPK auf die Bekämpfung der kolonialen Herrschaft und die Forderung nach Unabhängigkeit für Kenia. Die Partei kämpfte gegen die rassistische Politik der britischen Kolonialherren und vertrat eine Vision von Kenia, in der alle Menschen unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit gleiche Rechte genießen.

Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1963 setzte die KPK ihren Kampf für soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Umverteilung fort. Die Partei forderte eine gerechtere Verteilung des Landes und der Ressourcen sowie die Stärkung der Rechte der arbeitenden Bevölkerung. Ihr Engagement für diese Ziele brachte die KPK in Konflikt mit verschiedenen kenianischen Regierungen, die auf autoritäre Maßnahmen zurückgriffen, um die Partei zu unterdrücken.

Erst im Jahr 2019 konnte sich die Partei selbstbestimmt zur Kommunistischen Partei Kenias umbenennen – Ihre Symbole und der Name waren nicht erlaubt, die Partei nannte sich bis dahin Sozialdemokratische Partei Kenias. Die Regierung sagt, dass Kenia ein neoliberaler und kapitalistischer Staat sei und deshalb können sozialistische und kommunistische Parteien gar nicht erst zugelassen werden. Der Kampf für eine gerechtere Verteilung von Ressourcen und Zugängen zu Ressourcen ist ein harter. Erst Anfang des Jahres wurde ein Genosse der KPK ermordet – trotzdem wird weiter daran festgehalten, dass Kapitalismus kein physikalisches Gesetz ist, sondern etwas veränderbares.

Von Tim