Rekommunalisierung ist für uns immer ein Erfolg – deshalb stehen wir als Göttinger Linke Ratsfraktion hinter der Entscheidung, in den Hagenweg 20 zu investieren und die Immobilie bestenfalls komplett aufzukaufen. Als Alleineigentümerin aller Einheiten kann die Stadt im besten Interesse der aktuellen Bewohner*innen handeln und löst sich von den Ketten der Investor*innen, die in der Vergangenheit nur leere Versprechungen zur Verbesserung der Wohnsituation gegeben haben. Außerdem biete sich so die Möglichkeit, die dortige Wohnstruktur aus hauptsächlich 1-Zimmer-Appartements aufzulösen und geförderten Wohnraum für unterschiedliche Wohnkonzepte aufzubauen.

Stadt und Verwaltung sind nun leider gezwungen, auf die Bedingungen der Mehrheitseigentümerin einzugehen, um erfolgreich Einfluss nehmen zu können. „Das Projekt wird teuer, doch das muss es uns wert sein. Es darf keine Sparmaßnahmen geben, um die Situation der Menschen im Hagenweg 20 zu verbessern.“, sagt die sozialpolitische Sprecherin der Göttinger Linke Ratsfraktion Nornia Marcinkiewicz zur aktuellen Situation. Mit Blick auf die Verhandlungssummen zum Erwerb des Großteils der Wohneinheiten fügt Marcinkiewicz hinzu: „Die Menschen wurden im Stich gelassen und dieses Versagen des freien Markts muss mit öffentlichen Geldern aufgefangen werden. Das ist eine Katastrophe und wir sollten aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und die Politik der Investor*innen-getriebenen Stadt hinter uns lassen.“.

Wir wollen uns dafür einsetzen, dass der ganze Prozess im Sinne der aktuellen Bewohner*innen abläuft. Das heißt leider auch, – ob Sanierung oder Neubau – dass die Menschen temporär ihre Wohnung bzw. das Haus verlassen müssen. Als Göttinger Linke Ratsfraktion setzen wir uns dafür ein, dass an diesem Standort vollumfänglich sozial-geförderter Wohnraum entsteht und (dass) die jetzigen Mieter*innen in ihrem Quartier bleiben dürfen.

Ob im Hagenweg oder in anderen Immobilien – wir als politische Vertreter*innen dürfen nicht weiter dabei zusehen, wie Menschen für den Profit von Investor*innen leiden müssen. Wir wollen eine Stadtpolitik, die die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellt. 

Von Tim