Mit der Erweiterung des Busbetriebshofes die Verkehrswende einläuten
Die GöLinke-Ratsfraktion sieht sehr wohl, dass der jetzige Busbetriebshof nicht für die aktuellen, geschweige denn zukünftigen Aufgaben gerüstet ist, und auch am aktuellen Standort nicht mehr umgerüstet werden kann. Auch kann die Fraktion der Argumentation folgen, dass die vielen unnötigen Leerkilometer vom jetzigen Standort vermieden werden könnten. Wir sollten uns nur nicht der Illusion hingeben, dass Leerkilometer vermieden werden könnten.
Die Fraktion kann aber nicht weiter mitgehen, wenn für einen neuen Busbetriebshof einfach mal so ein altgedienter Sportplatz platt gemacht werden soll. Zudem ist heute schon sichtbar: Wenn wir es wirklich ernst meinen mit einer Verkehrswende, wird das Maschparkgelände nicht ausreichen. Eine Möglichkeit zur Erweiterung gibt es dort auch nicht. Die aktuelle Busflotte wird in den nächsten Jahren mindestens verdoppelt werden müssen, wenn wir anstelle des motorisierten Individualverkehrs ein akzeptables und annehmbares Angebot des ÖPNV machen wollen. Erst gerade Ende Juni haben wir im Ausschuss für Umwelt und Mobilität Gelder zur Erforschung eines neuartigen Ecobus-Systems bewilligt, um den ÖPNV attraktiver zu machen. Auch für diese Kleinbus-Flotte braucht es Werkstätten, E-Tankstellen und Parkplätze. Das Maschparkgelände kann so gesehen nur eine Zwischenlösung sein.
Dafür aber eine der am meisten beanspruchten Sportstätten in Göttingen zu opfern hat mit Stadtplanung so gar nichts zu tun. Wie wir wissen, ist mit den im Maschpark spielenden Vereinen bisher kein schlüssiges Alternativkonzept erarbeitet worden. Alleine ein allgemeines Versprechen, dass in der Nähe eine adäquate Spielstätte für Spieler, Zuschauer, Umkleidekabinen, Duschen und Gastronomie entstehen soll, ist angesichts der gebrochenen Versprechen in der Stadt nicht haltbar. Wir erinnern nur daran, dass der Spielplatz auf dem jetzigen Kuqua-Gelände in der Innenstadt weichen musste und es vollmundige Versprechen vorher gegeben hat, dass der Spielplatz an anderer Stelle wieder aufgebaut werde. Die Innenstadt hat inzwischen keinen einzigen Kinderspielplatz mehr, der diesen Namen verdient. Der Maschpark ist durch seine innenstadtnahe Lage nicht einfach zu ersetzen, schon gar nicht auf dem relativ kleinen Parkplatz dahinter.
Auf der Suche nach einer machbaren Perspektive für den Busbetriebshof ist unsere Fraktion auf das ehemalige GT-Areal gestoßen. Das dahinterliegende Grundstück gehört so gut wie sicher auch der Stadt. Die Grünen und jüngst auch die SPD können sich dort einen Park & Ride-Parkplatz vorstellen. Natürlich ist das Areal als reiner Parkplatz viel zu wertvoll. Aber denken wir diesen richtigen Ansatz weiter. Das gesamte Areal ist deutlich größer als der derzeitige Busbetriebshof oder der Maschpark. Es gehört der Stadt. Ein Parkhaus kann relativ viel Parkraum bieten. Ein Shuttlebus-System kann im 10-Minuten-Takt auf einer für Busse reservierten Spur auf der Kasseler/Groner-Land ins Zentrum bzw. andere Knotenpunkte anfahren. Wir könnten damit tatsächlich für alle sichtbar die Verkehrswende einläuten. Was für eine Erleichterung für alle Busfahrenden, einfach an den Staus vorbei zügig ins Zentrum kommen. Es liegt eine Menge Potential in diesem Ansatz, wir müssen dabei das Ganze im Auge haben.