Erneut gab es dieses Jahr für die Mieter*innen der LEG in Grone einen Schock zum Jahresende: bis zu 9000€ Nachzahlungen für die Nebenkosten werden verlangt und monatliche Vorauszahlungen ab kommendem Jahr massiv erhöht – die Mietpreise für entsprechende Wohnungen steigen damit ins Unbezahlbare. Laut Angaben von Mieter*innen der LEG werden hier in Göttingen Leistungen berechnet, die nicht erbracht wurden. Es ist auch nicht belegt, wie so astronomische Nachzahlungsforderungen zustandekommen. Dass nun auch die LEG-Mieter*innensprechstunde wegen technischer Probleme bis Januar ausfällt, ist dabei besonders fahrlässig.

„Ein Immobilienunternehmen wie die Düsseldorfer LEG mit 1200 Wohnungen in Göttingen und 176.000 in ganz Deutschland sollte die Kompetenz dafür besitzen, solch drakonische Forderungen von Anfang an zu belegen. Die Menschen, die das Einkommen dieses Unternehmens absichern, werden mit solch fragwürdigen Forderungen kurz vor den Feiertagen im Stich gelassen“, betont der Fraktionsvorsitzende der Göttinger Linke Ratsfraktion Jost Leßmann. „Hier geht es um eine wiederholte, existenzielle Bedrohung seitens eines Konzerns gegenüber den Bewohner*innen Göttingens. Ein weiteres katastrophales Beispiel dafür, dass Wohnraum nicht profitgesteuerten Unternehmen überlassen werden darf“, fügt er in Anbetracht vergangener Vorfälle mit der LEG hinzu.

„Wir sind solidarisch mit den betroffenen Mieter*innen und fordern die Stadtverwaltung auf, die Rechtsberatung zu Mietangelegenheiten massiv aufzuwerten. Nicht nur Transferleistungsempfänger*innen benötigen hier Unterstützung – als Stadt können wir es nicht hinnehmen, dass sich Mietpreise verdoppeln und Menschen möglicherweise aus ihrem Wohnraum verdrängt werden“, betont die sozialpolitische Sprecherin der Göttinger Linke Ratsfraktion Nornia Marcinkiewicz.

In Grone haben engagierte Mieter*innen und im Stadtteil-verankerte Initiativen zum 08.01.2024 um 19:00 Uhr zu einer Veranstaltung in das Nachbarschaftszentrum in Grone-Süd eingeladen, um sich zu vernetzen und Prüfgemeinschaften zu gründen.

Wir werden auch vor Ort sein und möchten uns dafür einsetzen, dass die Stadt Verantwortung übernimmt und die Ängste der Bewohner*innen von LEG-Immobilien ernst nimmt. 

Von Tim